Mittwoch, 24. Februar 2016

Heimweh ...

... nach der Kinderzeit.
So sehr ich den Prater entlang der Erlaufschlucht in Purgstall liebe, irgendwann - besonders zur Zeit der Schneeglöckchen-Blüte - zieht es mich immer wieder sehnsuchtsvoll hin zu den Plätzen meiner Kindheit. Zum Mühlbach von Breiteneich, zur Maurermeister-Lucke nahe Kendl und zu den einstigen Schotterteichen entlang der Erlauf aus denen eine gepflegte Fischteich-Anlage entstanden ist. Gestern war es wieder einmal soweit. Während ich meinem Mann - zum ich weiß nicht wievielten male - mit meinen Kindheitserinnerungen überhäufte. Er tut gut, der Rückblick in eine naturverbundene Kindheit. Und es erdet, manchmal Rückschau zu halten.
 
 
Gleich zu Beginn der Wanderung entdeckte ich diese kleine, rosarot blühende und polsterartig kriechende Pflanze. Ich konnte sie, obwohl ich glaube mich mit den heimischen Pflanzen relativ gut auszukennen, nicht zuordnen. 
Daheim angekommen durchsuchte ich meine sämtlichen Bestimmungsbücher danach, konnte aber nicht fündig werden. ich stellte das Foto auf Facebook aber es kamen bis zum späten Abend keine oder für mich unzutreffende Rückmeldungen. Na ja, nächtens fiel mir dann noch ein ganz dicker Wälzer über Pflanzen und Blumen ein, in dem ich dann weit nach Mitternacht - anstatt dem Schlaf anheimzufallen - Seite um Seite nach dieser ominösen Pflanze suchte. Und dann, auf Seite 730 ward sie gefunden. Selig über die erfolgreiche Suche konnte ich dann wie ein Murmeltier schlafen. Heute Morgen haben mich zwei Facebook-Freunde/innen dann ebenfalls überrascht indem sie dieses bezaubernde, zarte Blümchen richtig benannt hatten.
 
 
Es ist - nein, nicht ein Storchschnabel, wie einige meinten - es ist der gewöhnliche Reiherschnabel (Erodium cicutarium). Zwar ist er mit der Familie der Storchschnabelgewächse verwandt, aber eben eigenständig. Nun da das Rätsel gelöst ist, möchte ich den Lesern und Leserinnen dieses Blogs noch einige Stimmungsbilder des gestrigen Tages nahe bringen und sie (hoffentlich!) damit erfreuen.
 
 
Ja, das ist er wieder, den eng eingefangene, fast möchte man sagen geknebelte,  Mühlbach. Ziemlich tief und rasch fließend, gesäumt von vielen Schneeglöckchen und wunderbar grünen Moospolstern. Bequeme Pfade und romantische Stege laden ein, dieses herrliche Naturjuwel zu erleben. Für den bequemen Rundweg von einer schwachen Stunde brauche ich allerdings meistens doppelt so lange.
 
 
Weiter bachabwärts gibt es noch immer diese ominöse Tür die zu einem Sandkeller führen dürfte. Schon vor 60 Jahren hat diese mich fasziniert - aber schon damals hat es keinen Steg mehr zu ihr gegeben. Dabei hätten wir Kinder so gerne gewusst, was sich dahinter verbirgt. Allerlei abenteuerliche Vermutungen spukten darüber in unseren Köpfen herum.  Darüber kann man in der Steilwand die obere der beiden Maurermeister-Lucken erspähen. Während meiner Kindheit hat sich an der Decke der (aus feinstem harten Mehl-Sand bestehenden) oberen Höhle ein plastisch herausgearbeiteter Indianerkopf befunden. Schade, dass es diesen nicht mehr zu sehen gibt.
 
Leberblümchen,
 
 Buschwindröschen
 
und der Waldgelbstern
 
wagen neben Schneeglöckchen und Primeln ebenfalls schon ihre Blüten zu öffnen. Sie haben es eilig die Sonnenstrahlen zu nutzen, bevor sie vom Laub der Bäume beschattet werden.
 
 
Haselnuss-Würstl und Ahornsamen warten auf ihre Bestimmung sich zu vermehren.
 
 
 Von den Maurermeister-Lucken vorbei an dem kleinen Ort Kendl ist es nicht weit zur Erlauf. Unter der alten Brücke, die nur noch von Fußgehern und Radfahrern benutzt werden kann, hat sich Holz und Unrat vom letzten Hochwasser angesammelt. Wie oft bin ich über diese - damals noch mit Holzbohlen versehene - Brücke gefahren! Mit dem Rad, später auch mit dem Auto. Da hat es dann immer gerumpelt gepoltert. Bei Gegenverkehr musste der danach angekommene Verkehrsteilnehmer warten, weil auf der Brücke nicht beide Fahrzeuge Platz gehabt hätten.
 
 
Die beiden Schwäne scheint das allerdings nicht zu berühren. Majestätisch ziehen sie ihrer Wege. Als wir bald daruf zum Ausgangspunkt zurück kamen, begann es schon leicht zu regnen.
 
 
Daheim angekommen erwartete uns anstatt der Schwäne vorwurfsvoll unser Peterle. Allein sein, das mag er gar nicht. Er ist ein außerordentlich anhängliches, aber auch überaus sauberes Katerchen und sitzt soooo gerne im Bidet. Überhaupt scheint er Wasser - besonders fließendes - sehr zu lieben. Gerne taucht er in seine drei Trinkwasserschalen die Pfoten ein und spritzt mit Vergnügen die Umgebung nass.
 
 
Und wenn er irgendwo ganz klein das Wasser aufgedreht bekommt, weiß er nicht, ob er vor Glück lautstark schnurren oder die besondere Wasserpräsentation genießen soll.
 
Ach ja, das Leben ist schön! Besonders auch, dass ich all die schönen Dinge endlich wieder einfach und gerade sehen, wieder mit beiden Augen lesen und malen kann. Übrigens, wer Lust hat - für die beiden April-Malseminare sind noch einige wenige Plätze frei! 
Telefon: 07489 2549
Details auch auf:  www.schoberberger.ccx.de





Mittwoch, 10. Februar 2016

Laue Luft

war es, die mich lockte.

Freitag zurück vom AKH Linz war das Bedürfnis nach "hinaus in die Natur" übermächtig. Wie so oft wählte ich die Prater-Runde. Nach einem Jahr massiver Augenprobleme und bedingt dadurch fast einem Jahr weitgehender Mal-Abstinenz bin ich nun froh, dass diese dritte sehr komplizierte Augen-OP endlich erfolgreich gewesen sein dürfte.
 
 

Intensiv die laue Luft atmend, genoss ich das helle Grün der bemoosten Baumstümpfe und -stämme. Es ist ein ganz besonderes, intensives und wohltuendes Grün welches meine Seele zum Schwingen bringt. Ein Grün, das besonders so lange in der Vegetation noch das Wintergrau vorherrscht ins Auge sticht.
 
 
Immer wieder faszinierend, wie vermoderndes Holz Lebensraum sein kann. Leider bin ich keine allzu gute Pilzkennerin um jene des Fotos bestimmen zu können. Aber hübsch sind sie allemal! Und wieder leuchtet das Moos strahlend grün.
 
 
Er ist schon ein besonderes Juwel, der Prater entlang der Erlauf-Schlucht.
 
 
 

Wieder zurück freute ich mich über meine beiden derzeit herrlich blühenden Orchideen.
War es im Vorjahr die rote, welche an Blütenreichtum kaum übertroffen werden konnte, ist es heuer die gelbe. Die beiden wechseln sich alljährlich in punkto Üppigkeit ihrer Blütenfülle ab.
 

Peterle liebt es, unter dem Dickicht der langen Blätter hindurch zu huschen ...
 
 
... um sich danach zwischen den Stämmen der Jukka im Urwald zu fühlen. 
Ich kann nicht so richtig beurteilen ob es sich bei seinen Unternehmungen bezüglich meiner Topfpflanzen um Pflanzenliebe oder Abenteuerlust handelt. Jedenfalls einige meiner Blumenstöcke am Fensterbrett hat er erfolgreich zu Tode abstürzen lassen. Andererseits sucht er immer wieder ihre Nähe. Er ist so ein lieber Sausewind der weitgehend "Narrenfreiheit" hat - wenngleich der Fasching gestern zu Ende ging.
 
 
Montag marschierte ich entlang der Erlauf nach Scheibbs zur Augenkontrolle. Wunderschön, die zahlreichen bereits gelben "Würste" der Haselsträucher.
 
 
Hübsch auch die bereits reichlich blühenden Polster des "Persischen Ehrenpreises".
 
 
Später dann wieder zurück daheim war ich mindestens so müde als Peterle. Er riskierte nicht einmal ein Auge zu meinem Empfang und träumte vermutlich von seinen Abenteuern im Wintergarten.


Donnerstag, 28. Januar 2016

Peterles Büroarbeit

... es fasziniert ihn! 
Was? Na, mein Schreibtisch natürlich!
 

Kaum will ich diesen  selber beanspruchen, ist auch Peterle da.
Er kontrolliert meine Bleistifte und Pinsel.
 
 
Wenn er sie in Ordnung befunden hat, malträtiert er kurz meine Hängepflanzen
um letztendlich ermüdet meine jeweiligen Arbeits-Unterlagen als Rastplatz zu benützen.
Er macht das allerdings so genüsslich, dass man diesem Spitzbuben nicht böse sein kann.
Heute hab ich einfach aufgegeben und das warme Wetter genossen.
 

Ich bin in den Prater gegangen. Herrlich, es roch schon richtig nach Frühling! 
Die im vorhergegangenen Blog gezeigten Leberblümchen sind betreits um einige
Exemplare mehr geworden und die Schneerosen sind ebenfalls gewachsen.
 

Auch einige prächtige Primel-Stöcke erfreuten sich vorwitzig der frühen warmen Tage.
 

Wieder heimgekommen erwachte Peterle, der inzwischen den Platz am Schreibtisch zugunsten seines noblen Fensterplatzes geräumt hatte. Er begrüßte mich mit einem herzerwärmenden Schnurren. Sooo lieb!!! Das Leben ist schön - trotz meiner Anfang Februar neuerlich bevorstehenden Augen-OP und der dadurch
entstandenen künstlerischen Pause.
 
 
Ich hoffe, danach wie einst, zumindest einige der bald erwachenden
Frühlingblumen wieder im Botanischen Aquarell festhalten zu können.
 



Freitag, 15. Januar 2016

Es gibt ihn noch ....

.... den Winter!
 
Lange hat er sich Zeit gelassen, aber nun gibt er Lebenszeichen. Dabei bin ich gestern noch bei herrlichem Sonnenschein und milder Temperatur eine meiner häufigen Prater-Runden entlang der Erlaufschlucht gegangen. 
 
 
Am Rand des Weges habe ich bereits einige vorwitzig blühende Leberblümchen entdeckt. Was sie wohl heute empfinden mögen? Jedenfalls hat es diese inzwischen ziemlich sicher zugeschneit. Noch nicht berauschend viel, aber es soll ja angeblich weiter schneien.
 
 
Das wird die ursprünglich unter dem Laub versteckten Knospen dieser wunderbaren Schneerose sicher weniger stören. Ich habe sie nach dem Fotografieren wieder wie zuvor mit Laub abgedeckt. Vielleicht haben sie dann ja eine bessere Chance von Plünderern nicht entdeckt und abgerissen zu werden.
 
 
Wieder daheim hat mich natürlich Peterle schon freudig mauzend erwartet. Er kann inzwischen schon recht sicher auf den Sessellehnen balancieren und genießt von dieser Aussichtslage den Überblick. Schließlich ist er ein neugieriges Kerlchen und auch schon ziemlich gewachsen. Abends wurde er gestern geimpft und er scheint seine Tierärztin zu mögen. Er war jedenfalls total brav! 
 
 
Heute wollte er offensichtlich zum Einkaufen mit. Von dieser Idee konnte ich ihn mittels einer leeren Cola-Flasche (Plastik) welche er als tolles Spielzeug durch die ganze Küche rollen durfte und die dabei auch noch Krach machte, erfolgreich abbringen.
 
Ich fürchte, im Blog "Botanische Begegnungen" werden sich zukünftig ziemlich oft auch "zoologische Begegnungen" einschleichen. Um den heutigen Blog wenigstens botanisch zu beenden zum Abschluss noch einige Walnüsse. Ich habe nämlich vor, im Anschluss noch einen Nusskuchen zu backen.
 

Mittwoch, 6. Januar 2016

PROSIT 2016

2016 - soeben erst begonnen
ist es schon wieder fast eine Woche alt. Wie schnell doch die Zeit verflutscht! Schön, dass sich der Winter endlich besonnen hat, dass er JETZT da zu sein hat,
nicht erst wieder wie schon so manches mal erst zu Ostern!
Ich wünsche jedenfalls allen Lesern meines Blogs ein glückliches, erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Für mich hat es ja nach der Ankunft des kleinen Katerchen namens Peterle wunderbar begonnen. Meine Pflanzen sind vielleicht nicht ganz so glücklich über ihn. Besonders das Katzengras konnte seiner Bestimmung nicht nachkommen. Ursprünglich für Peterles Gesundheit zum Knabbern gedacht, hat er es allzu bald zweckentfremdet. Dabei meint er es gar nicht so böse.
 
 
Es war halt lustig, mit den zarten Blattrispen zu spielen. Dass sie so rasch abgerissen sind, konnte er ja nicht wissen. Und dass sie es nicht verkraften konnten, wenn man sich so richtig nett in das Blattgefüge hineinsetzt, damit hat Peterle auch nicht gerechnet. Jetzt steht er vor den traurigen Resten und wundert sich was aus diesem hübschen Gras für trauriges Gebilde wurde.
 
 
Na ja, denkt Peterle: "da ist auch noch der Besuch mit dem Hund wieder gekommen. Vielleicht mag der Hund mit mir spielen. Scheint aber, als hätte er nicht so wirklich Lust. Da hilft all das gute ins Ohr flüstern nichts.
 
 
Na, dann soll er mich gern haben. Spiel ich halt mit seinem Schwanz wenn er mich so völlig ignoriert".  

 
Ein Glück nur, dass Vivi ein Superhund ist - und unendlich gutmütig mit so kleinen Katzenzwergen.
 
 
Nachdem das Anbandeln mit dem Hund bei dieser Nichtbeachtung doch fad wurde, vergnügte er sich wieder wie so oft bis zur Erschöpfung mit dem extra für seine Belustigung liegen gelassenen Weihnachts-Papierresten. Diese Papiere geben wenigstens Antwort indem sie so herrlich rascheln.
 
 
Und wenn Peterle dann rechtschaffen müde ist, findet sich zwischendurch immer ein gemütliches Plätzchen zum Schlafen. Am liebsten liegt er auf Frauchens Schoß oder in Herrls Armen um eine kleine Zwischen-Siesta zu halten. Abends geht er dann sowieso mit uns schlafen. Daher für heute
GUTE NACHT!
 
 

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Weihnachten ...

.... schnell vorbei!
Schon steht das neue Jahr vor der Tür.
Möge es ein glückliches, erfolgreiches und gesundes werden.

24. Dezember - geruhsames Warten auf die Ankunft. Peterle weiß noch nichts
von diesem großen Tag und blickt gelangweilt aus dem Fenster.
 
 
Feierten mein Mann und ich - unterhalten von unserem Katzenkind - den heiligen Abend noch allein, so gab es am Christtag dann ein geselliges Familientreffen mit den beiden Töchtern, den Schwiegersöhnen und dem Enkelkind. 
 
 
Natürlich verabsäumte unser Peterle nicht die Gelegenheit sich von seiner lebendigsten Seite zu zeigen! Zweifellos war er der Star des Tages.
 
 
Bis, ja bis dann der Hund herein kam. Dessen Ankunft war ihm anfangs gar nicht geheuer.
Da pfauchte und knurrte er ganz gewaltig. Sicherheitshalber in luftiger Höhe!
 
 
Später als er in den Armen des Herrls seine Selbstsicherheit zurück erlangt hatte,
tastete er sich immer näher an diesen unbekannten Vierbeiner heran.
 

Als er merkte "Hund tut nichts" lagen großer blonder Hund und kleines schwarzes Katerchen bald friedlich und entspannt nebeneinander.
 

Leere Schachteln und übrig gebliebenes Papier ergaben danach für Peterle eine tolle Spielfläche und er sauste dazwischen hin und her, erforschte die Schachteln und sprang in die raschelnden Papierreste dass es ein Vergnügen war, ihm dabei zuzusehen.  Irgendwann übermannte ihn dann aber doch die Müdigkeit und er schlief geschlaucht von all dem Trubel inmitten seiner "Schätze" ein.
 
Am Stefanitag nützten wir das herrliche Wetter
für einen vorverlegten Frühlingsspaziergang.


Löwenzahn



Wiesenknopf



Hirtentäschel



Kamille

Man weiß ja nicht, wie´s im Frühling sein wird und Ostern könnte leicht noch in den Winter fallen.
Das dürften sich einige Pflanzen wohl auch gedacht haben und riskierten eine vorzeitige Blüte.
Sie werden ihre Vorwitzigkeit zwar bald büßen müssen, haben damit aber jenen, die bereit waren sie zu sehen, Vorfreude auf den Frühling 2016 kundgetan.
 
 



Ich schließe mich diesen Erwartungen mit den Wünschen für ein
erfolgreiches NEUES JAHR
an!