Nach etwa drei oder vier Jahren Pause ist er zurückgekehrt, mein Stechapfel.
Für alle, die es nicht wissen: erstmals ist er etwa 1999 zu mir gekommen. Nachdem ich ihn für den Heilpflanzenkalender eines Kalendermachers malen wollte, aber noch nie in natura gesehen hatte. Plötzlich wuchs da in unserem Gemüsegarten ein Kraut, das ich nicht zuordnen konnte. Ich bat meinen Mann es beim Jäten stehen zu lassen - und, kaum zu glauben, es war ein Stechapfel. Im Jahr darauf waren seine Blüten im Kalender verewigt. Danach kam er jedes Jahr wieder. Irgendwo an den verschiedensten Plätzen - aber immer nur eine Pflanze. Im Gemüsebeet ebenso wie in einer Blumenrabatte, ja einmal sogar in einer Blumenschüssel. Immer wieder, etwa 10 Jahre lang, begleitete er uns durch den Sommer. Bis ich eines Tages im November auch seine stachelige, schon braune Fruchtkapsel mit den schwarzen Samenkörnern malte.
Im Jahr darauf war er weg. Es schien als ob er nur darauf gewartet hätte bis auch diese gemalt wurde. Ich vermisste ihn.
Er scheint es gespürt zu haben, denn jetzt ist er wieder da.
Komisch, es ist mir schon öfters passiert, dass Pflanzen wenn sie gemalt waren, sich verabschiedet haben. Andre Heller hatte vielleicht recht, als er in einem Interview feststellte, dass Pflanzen sich die Besitzer (zumindest teilweise) selber suchen.
Ach ja, und neben dem Stechapfel entdeckte ich auf einer Staude Dillkraut drei attraktive Raupen des Schwalbenschwanz-Schmetterlings. Es sei ihnen gegönnt - ich würde mich später über den Besuch der daraus entstandenen Schmetterlinge freuen.
Zurück von unserer Nordkap-Reise genieße ich nun die Freuden des Gartens. Heute habe ich allerdings den Schatten des Birnbaumes (Siehe Blog: "Requiem für einen Birnbaum") sehr vermisst.
Das kleine Ersatz-Apfelbäumchen scheint zwar vor Gesundheit zu strotzen, aber sein Schatten reicht halt bei weitem noch nicht für meine Hängematte. Die Hitze hat mich wieder hereingetrieben und so komme ich wenigstens dazu, meine Eindrücke im Blog festzuhalten.
Unserer Katze war es offensichtlich auch zu warm. Sie marschierte zur im Schatten des Trompetenstrauches stehenden Gartenbank um es sich auf dem Pflaster darunter bequem zu machen.
Jetzt ist er ja wieder glücklich, unser Petzi, weil wir wieder daheim sind.
Nun, da inzwischen die Schatten länger sind werde ich mich nochmals hinaus begeben.
In das mit Weinreben dicht überwucherte Freiluftzimmer oder vielleicht doch in die Hängematte?!
Die Trauben mögen sie ja, die Sonne und die Anzeichen für eine reiche Ernte scheinen heuer übrigens wieder gut zu stehen. Ich freue mich schon darauf!
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