Mittwoch, 10. Dezember 2014

Sie ist bereit,

die Natur - bereit für den Winter.
 
 
 
Die Bäume haben sich ihres Laubes entledigt. Sie harren der Dinge,
die doch irgendwann in der nächsten Zeit kommen werden.
 
 
Die Bucheckerl-Samen scheinen bereits ihren Platz gefunden zu haben und nur die leeren, schützenden Hüllen sind zurück geblieben. Viele der Samen-Nüsschen werden keinen Neustart schaffen. Dennoch, gut hat sie es eingerichtet die Natur. Ein Teil von ihnen wird andere Lebewesen nähren, aus einem Teil wird neues Leben erwachsen und altes wird vergehen. Vergehen wie irgendwann alles Irdische..
 
 
So wie auch die einst kraftstrotzenden Wetterdisteln. Ihre Samen haben sich bereits von der Mutterpflanze gelöst und vom Winde verwehen lassen. Einige von Ihnen werden hoffentlich neue Lebensbedingungen gefunden haben. Alles hat eben seine Zeit und jeder Zeit ist eine eigene Schönheit zu eigen.
 
 
Die Kälte kündigt sich schon an. Heute Nacht soll´s eisig kalt werden und der Himmel klar. Hat lange gedauert heuer. In einigen Regionen haben die Bäume ja sehr unter den Vereisungen des Raureifes gelitten. Besonders die Nadelbäume. Der Nebel und die Kälte, die sind so eine Sache. Kann ja wunderschön sein, stimmungsvoll wenn seine Schwaden dahin ziehen und der Frost den Raureif wachsen lässt - oft bei gar nicht so vielen Minusgraden. Aber wie überall - die Dosis macht´s. Für viele der Bäume war die Dosis zu viel. Es hat weh getan, das Fallen der Bäume - mir, und wohl auch den Bäumen selber.  
 
Der Schnee wird auch noch kommen. Irgendwann. Vielleicht nicht genau zu Weihnachten, wenn fast alle ihn haben wollen. Vielleicht sogar so üppig, dass wir auch wieder raunzen.
 
 
Meine Katze mag ihn jedenfalls ganz bestimmt nicht - den Winter, die Kälte,
Schnee und Regen - brrrrr! Da verzichtet sie lieber auf jegliches Ausgehen.
Bei der Tür hinausgeschaut, die Situation beurteilt und eine Kehrtwendung retour kommt jetzt sehr häufig vor. Sie hat zwar die Gene einer Norwegischen Waldkatze, aber den Winter verschläft sie lieber größtenteils. Wär´ schön, wenn ich das auch machen könnte!
 
Übrigens, die Botanischen Malseminare für 2015 sind bereits fixiert.
Info unter "Termine" auf
 





Montag, 3. November 2014

Allerheiligen ....

... und Halloween
 
Es war knapp bevor die "Untoten" am Freitag ihr Unwesen zu treiben begannen, da entdeckte ich ihn. Abends, in der Dämmerung am Wiener Pratergelände.
 
 
Ob er zur nächtlichen Geisterstunde zu tanzen versucht haben mag? Ob er aus Vorfreude lachte? Oder weinte weil er nicht weg konnte? Jedenfalls fand ich seine Physiognomie beeindruckend.
 
 
Weniger skurril, aber nicht minder beachtenswert fand ich dagegen wenige Tage zuvor die übermütig blühende Primel. Sie mag sich zwar in der Jahreszeit geirrt haben, aber das tat dem Augenschmaus keinen Abbruch. Die wohltuende Sonne am Allerheiligentag hat vielleicht sogar noch ein weiteres Blütenköpfchen hervorgelockt. Werde gelegentlich nachsehen. Der Allerseelentag dagegen war nebelig, trüb und die Stimmung der Trauer widerspiegelnd. Da beschlossen wir, mein Mann und ich, in höhere, sonnige Gefilde auszuweichen.
 
 
Und es gelang! Im Almhaus am Hochbärnegg herrschte reges Treiben und nicht nur wir, sondern viele andere Sonnenhungrige genossen ebenfalls das Mittagessen im Freien, im mild wärmenden Sonnenschein, der uns sogar die Jacken ausziehen ließ.
 
 
Ganz anders als in der rauen Luft unter der dicken Nebeldecke im Tal, verwöhnte uns hier oben die Sonne.
 
 
Den Abschluss des Tages bildete dann noch eine abendliche Friedhofstour zu uns lieben vorausgegangenen Verwandten und Bekannten. Still und irgendwie tröstlich flackerten die vielen Kerzen auf den geschmückten Gräbern. Mögen doch auch einmal auf unseren Gräbern Lichter brennen, die Zeugnis geben dafür, dass wir nicht vergessen sind.
 
 
Nicht vergessen habe ich, das bereits vor längerer Zeit angefangene Zyklamen-Aquarell endlich fertig zu stellen. Die Farbe stimmt. Die Blüte allerdings sah nicht mehr sehr frisch aus. Für die Blätter habe ich mir nochmals ein frisches Musterexemplar geholt.
 
 
Noch einige letzte Korrekturstriche und - fertig! Diese Zyklame wird weiter bestehen, auch wenn es das Original-Motiv nicht mehr gibt, weil es - wie auch wir irgendwann - bereits der Vergänglichkeit anheim gefallen ist. 
 
Botanische Begegnungen:  www.schoberberger.ccx.de

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Es herbstelt

.... vergangenes Wochenende
fand das vorletzte Malseminar dieser Saison in der Kartause Gaming  statt.
Auch der Herbst ist reich an Motiven.
 
 
Seien es bunte Blätter in ungeahnter Vielfalt
 
 
oder kirschgroße Zieräpfel die Seminarteilnehmerin Friederike aufs Papier bannte
 
 
Sogar Frühlingsblumen
(tatsächlich so gesehen am 11. Oktober nahe der Kartause Gaming!)
die von den zuletzt recht warmen Hebsttagen vorzeitig zum Blühen animiert wurden,
bereicherten die vielfältige Motiv-Auswahl.
Hoffentlich müssen sie diesen saisonalen Irrtum nicht allzu früh bereuen.
 
 
Kater Petzi wiederum blickt fasziniert auf das viele raschelnde Laub,
welches von seinem Herrl zusammen gerecht wird.
 
So genießt  jeder auf seine Art den Hebst.
 
Kommentare unter Kontakt auf:  www.schoberberger.ccx.de
 
 


Sonntag, 5. Oktober 2014

Schlierbach ....

Käse zum Frühstück, Pilze, Früchte und Beeren für die  Botanische Malerei.
 
Seminarteilnehmer der Botanischen Maltage im Stift Schlierbach
 
 Die Botanischen Malseminare im Stift Schlierbach (weithin bekannt durch den wohlschmeckenden Schlierbacher-Käse) stehen stets für besondere Erlebnisse.
Diesmal war allerdings nicht nur malen Thema Nr. 1, sondern auch das Wesen der Pilze.
Ein Seminarteilnehmer und hervorragender Pilzexperte kam bereits zum dritten mal mit seiner Gattin über 500 km weit aus Deutschland angereist um hier der historischen botanischen Malerei zu frönen.
 
Birnenstäublinge

 
Kohlenpilz auf Birkenast

 
gelber, fleckiger Trichterling

 
Schmetterlingsporling
 
 Nach nicht einmal einer Stunde im Wald kam er mit einem Korb unzähliger unterschiedlicher Pilzexemplare. Wir erfuhren dass Pilze nicht nur zum Essen - oder häufig auch nicht - taugen,
 
verschiedenfarbiges Papier aus Pilzen geschöpft
 sondern man daraus auch Papier schöpfen,
 
Mit Pilzen gefärbte Seidentücher
 Stoffe färben,
 
Sporenabdruck von Pilzlamellen  
 
 oder fantasievolle Bilder gestalten kann.
Im kommenden Jahr will er wiederkommen und wir werden dann am 12. April 2015 einen Pilz-Tag an das Botanische Malseminar anhängen. Da will er uns einige der vielen Möglichkeiten nahe bringen. Der Workshop kann auch unabhängig vom Botanischen Malkurs gebucht werden.
Bis dahin dauert es aber noch und ich werde zu gegebener Zeit nochmals darüber berichten.
 
Historisch-botanische Obstaquarelle von Barbara Schoberberger

Derzeit werden passend zur Zeit der Ernte anstatt der Blumen häufig auch Früchte illustriert. Bekanntlich ist ja die Zeit der Ernte. Unsere Zwetschken haben heuer allerdings keine Lust gehabt mich diesbezüglich mit Arbeit zu versehen. Der Birnbaum ist weg - siehe
"Requiem für einen Birnbaum" und die Apfelernte übernimmt alljährlich mein Mann.
Ich war daher nur mit der überreichen Ernte der "Uhudler-Weintraube" der Sorte "Isabella" beschäftigt. Natur pur - ungespritzt und für mich eine wahre Gaumenfreude.
 
Saftgewinnung aus Uhudler-Trauben

 Ist ziemlich mühsam, diese zu pressen - elektrisch klappte es gar nicht, da lobe ich mir dann umso mehr die alte, kleine Holzpresse - ein Erntehelfer vergangener Tage.
 
Ernte geschafft
 
Es ist ein gutes Gefühl, den Keller mit reichlichen Vorräten bestücken zu können.
Sowohl der Saft als auch die Marmelade schmecken - wie die Trauben - fantastisch!

Zumindest für den, der sie mag.
 

 
 

 
 
 
 
 
 

Dienstag, 30. September 2014

Wochenende ....

"Botanische Maltage"
Kursteilnehmer freuten sich über gelungene Werke die im
ersten Seminar zu Beginn der Herbstsaison angefertigt wurden.
 
in der Kartause Gaming
 
... und  ein geruhsamer Sonntagsausflug. 
Der herrliche Sonnenschein lockte meinen Mann und mich in die nahe Ferne.
Wasserkaskaden der Ois entlang der Straße vor Neuhaus

 
Über den Zellerrain ging die Fahrt nach Mariazell. Doch da war die Hölle los
und daher beschlossen wir, ruhigere Gefilde aufzusuchen.
Gedenkstein

Am Weg nach Annaberg gedachten wir beim neu errichteten Gedenkstein der 4 Toten des Wilderer-Dramas von Annaberg.
 
Gestärkt nach einem vorzüglichen Essen im verträumten und beschaulichen Annaberg beschlossen wir, von Schwarzenbach weg zur "Hölzernen Kirche" zu wandern.
Eine halbe bis dreiviertel Stunde Fußweg sagte man uns, müsse man schon rechnen.
Muss wohl eine Marathonläufer-Zeitangabe gewesen sein. Wir brauchten jedenfalls beinahe zwei Stunden - allerdings mit reichlich Verschnaufpausen. Denn nicht nur lang war er, der Weg, sondern es ging auch steil bergan. Sogar oft sehr steil!
 
Vorbei wanderten wir an vom Wald gesäumten Wiesen
 
 
mit vielen Herbstzeitlosen und Augentrost.
 
 
Entlang des Waldsaumes zeigten Pilze Ihre Vielgestaltigkeit.

Aufstieg zur "hölzernen Kirche"
 
Begleitet vom Rauschen hinabstürzender Wasserkaskaden
kämpften wir uns danach unermüdlich nach oben.
 
"Hölzerne Kirche"

 Irgendwann, als wir schon ans Umkehren dachten
war sie plötzlich vor uns - die "Hölzerne Kirche"
Unspektakulär, bescheiden und irgendwie anmutig fand ich sie.
1700 als Dank für die Errettung nach einem Unfall hat ein Adeliger
sie an dieser einsamen Stelle errichten lassen.
Froh, so kurz vor dem Ziel doch nicht aufgegeben zu haben, genossen wir die
Einsamkeit und Stille. Kein Trubel, kein Geschenkekitsch, kein Getränkekiosk, keine Menschenmassen - rundum nur Natur.
Wald, Wasserrauschen und Vogelgezwitscher.
Einige Leute dürften allerdings schon vor uns dagewesen sein,
weil bereits 2 Kerzerl brannten. 
 
Inneres der hölzernen Kirche

Ich zündete dann ebenfalls noch eine Kerze an und bergab ging´s danach
etwas schneller den Weg zurück nach Schwarzenbach. 
Es war ein Tag, geprägt von innerer Harmonie und Daseinsfreude.
 
 


Sonntag, 7. September 2014

Kleine Wunder....

.... gibt es überall!
Vorgestern wurden sie mir in der Gemeinde Wieselburg-Land zuteil. Während mein Mann Ausschau nach Parasol-Pilzen hielt und so für das Mittagessen sorgte,
 
 
bin ich ziellos durch die Gegend gestreift. Auf Feldwegen, wie ich sie liebe - ohne Asphalt und mit einem Mittelstreifen aus Gras. Mit Wasserpfützen die als Vogeltränke dienen. Leider sind die beiden kleinen Gesellen (die diese Lache gerade dafür nutzten) geflüchtet, noch bevor ich sie auf das Foto bannen konnte.
 
 
Maisfelder säumten immer wieder meinen Weg zu einem beschaulichen, kleinen Wäldchen.
 
 
Nicht immer schauten die Fruchtkolben gesund aus. Viele waren sogar monströs entartet.
 
 
Durch eine Brennesselwiese schlängelte ich mich dann in das kleine Wäldchen und atmete deren unvergleichlichen Duft nach Erde, Laub und Pilzen.
 
 
Viele Arten von denen ich nur wenige beim Namen nennen könnte boten sich in großer Anzahl meinen Blicken. Besonders gefiel mir einer dessen Hut sich wie zu einer wundersamen Blume gespalten hatte.
 
Gestern
ging ich dann von Scheibbs nach Purgstall.
 
 
Natürlich nicht auf der Bundesstraße. Nein, ich wählte den Radweg entlang der Erlauf.
 
 
Dort faszinierte mich das Holzgeländer auf dessen Bohlen sich die ersten Verfallserscheinungen zeigten. Moos und Flechten begannen sich ihren Lebensraum darauf zu erobern.
 
 
Dort wo mehr Schatten herrschte und die Eroberung schon weiter fortgeschritten war, wurde das Moos ganz dicht und es wuchsen auch schon kleine Pilze darauf.
Hübsch waren sie anzusehen.

 
Und an den bereits fortgeschrittenen und tieferen Moderstellen begannen sich
bereits diverse Laubpflanzen ihren Lebensraum zu erobern.
 
 
Wo dann der Weg wieder von der Wiese gesäumt wurde, verkündeten die Herbstzeitlosen, dass der Sommer dabei ist, in den "Altweibersommer" und Herbst hinüber zu gleiten.
 
Heute
bereitete mir der Wald unterhalb des Toiflhofes großes Vergnügen.
Hier möchte ich anmerken, dass ich zwar eine "Geherin" aber keine "Walkerin" oder "Läuferin" bin. Das würde zwar vielleicht gesünder sein, aber ich nehme mir unterwegs gerne die Muße des "Schauens". Ich möchte sehen was da alles so kreucht und fleucht und wächst und will nicht daran vorbei marschieren oder laufen. 
 
 
Ein kleines Bächlein mit Steg schlängelte sich in vielen Serpentinen zwischen
den Bäumen des Waldes hindurch. 
 
 
Moose, Klee, Äste und Heerscharen von diversen Pilzen bedeckten
 
 
wie kleine Kobolde den mehr oder weniger bewachsenen Waldboden.
 
Es bereitet mir immer wieder Freude, diese oft unbeachteten Kleinode der Natur bestaunen und erleben zu dürfen. Morgen werden es vermutlich wieder jene des "Praters" sein.
Aber über diesen habe ich ja schon öfters berichtet.
 
Kontakt über:   www.schoberberger.ccx.de