Ein schwarzer Tag war gestern ...
... für mich (und meinen Mann. Unser Kater Peterle - meist Petzi gerufen - war verschwunden. Seit er nach dem Frühstück hinaus durfte, war er weg. Dabei kommt er normalerweise am Vormittag sein Sackerl futtern und lässt sich meist auch mittags blicken. Meist will er dann ein zweites Sackerl oder ein par Leckerli. Bei Schlechtwetter wie gestern mit Schneeregen bleibt er überhaupt kaum draußen. Da bevorzugt er die warme Stube und verschläft solche Tage. Aber auch bei schönem Wetter, sucht er meist immer wieder unsere Nähe.
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Er liebt es hoch hinaus |
Gestern offensichtlich nicht. Als er um 15:00 Uhr noch immer nicht zur sonst üblichen Fütterung und trotz mehrmaligen Rufens nicht kam, begann ich bereits, mir Sorgen zu machen. Ich ging die Straßen in unserem Wohnviertel ab um ihn zu rufen, oder zu sehen ob er irgendwo liege und einem Unfall zum Opfer gefallen wäre. Machte mir Sorgen ob er mit einem Marder Raufhändel gehabt hätte, da es entlang des Feichsen-Baches an der Rückseite der Nachbarhäuser welche gibt. Ging zum Bach, ob er irgendwo verletzt wäre, und stellte besorgt fest, dass dieser auf Grund des nächtlichen Regens ziemlich reißend und viel größer als üblich daherkam.
Ihr müsst wissen, dass er A) nicht wassserscheu ist, und B) sich gerne in der Bachnähe aufhält und diesen bei meist wenig Wasser überwindet um den am anderen Ufer liegenden Campingplatz zu erforschen. Aber bei dem Wasserstand und der reißenden Fließgeschwindigkeit dachte ich, könne er diesen unmöglich überquert haben. Peterle war wie vom Erdboden verschluckt. Und ich war total unglücklich! Nachts ließen wir sogar die Haustüre einen Spalt offen stehen, obwohl er eigentlich ohnehin durch die Katzenklappe Zugang in die Wohnräume hat. Aber er hätte sich ja vielleicht verletzt heimschleppen können und ..... na ja ... war eben so. Es war die erste Nach in den 4 Jahren seit wir ihn haben, dass er nicht zuhause schlief.
Heute Morgen noch immer kein Peterle da, dann gestaltete ich foliierte Suchplakate, fragte bei den Nachbarn ob er vielleicht in einer Garage oder dergleichen eingesperrt sein könne aber NEIN, Peterle war nicht auffindbar. Meinem Mann schmeckte das Mittagessen genauso wenig wie mir. Die Ungewissheit was mit ihm sei und ober wo leiden müsse, machte uns zu schaffen.
Dann ging ich einen ziemlichen Umweg auf der Straße zum Campingplatz um auch dort sicherheitshalber ein Vermissen-Plakat aufhängen zu dürfen. Der Besitzer bestätigte, als er das Foto sah, dass dieser prächtige Kerl öfters auf Besuch käme, sich dann aufs Dach der Ziegen-Unterstände lege, manchmal mit seinem eigenen Kater ein wenig herumrangelte oder anderweitig auf dem weitläufigen Gelände herumstreune. Aber gestern hätte er ihn nicht gesehen und da hätte er auch kaum über den Bach gekonnt.
Dennoch, wenngleich ich befürchtete, die Katze nie oder nur tot wiederzusehen, beschloss ich, das Gelände bis zum Ende den Bach entlang zu gehen um Umschau zu halten. Und siehe da, ganz hinten bei einigen abgestellten Wohnwagen sah ich ihn. Als ich ihn rief, kam er gleich angerannt, wollte sich aber nicht nehmen lassen. Mit Hilfe einiger Leckerli die ich vorsorglich mit hatte, gelang es mir ihn hochzuheben und ihn, obwohl er sich heftig wehrte, knurrte und kratzte bis zum Hauptgebäude zu tragen. Peterle war total verstört, knurrte, hatte große Pupillen und verhielt sich ganz renitent. Herr Kaiser machte, als er sah wie mit ihm kämpfte die Türe auf und sage "kommen Sie herein, dann kann er nicht mehr ausbüchsen" Der Campingplatzbesitzer meinte, so wie er verstört wäre, könne ich ihn nie heimtragen, das würde ich nicht schaffen. Sein Sohn suchte dann eine große Schachtel in die wir ihn hinein setzten und die wir an der Öffnung fest zuklebten. Dann trug ich ihn heim, meinen Peterle. Wie er über den Hochwassser führenden Bach gekommen ist, wissen wir nicht. Ist er hineingefallen? Hat er sich verschätzt? Ein Glück jedenfalls, dass er es ans andere, weniger steile Ufer geschafft hat. In der Küche öffneten wir die Schachtel und Peterle schaute sich anfangs verängstigt um. Er erkannte sein zu Hause aber sehr rasch, suchte den Futterplatz auf und bekam zu fressen! Dan umarmten sich mein Mann und ich und waren beide glücklich, unseren Kater wieder zu haben. Morgen hat er Hausarrest! Da kann er am Sofa relaxen ....